Dachvermessung mit Drohne revolutioniert das Aufmaß: Präzise 3D-Modelle, Orthofotos und CAD-kompatible Daten in Minuten. Erfahren Sie, wie Photogrammetrie, < 250g-Drohnen und Software wie Air Team, PIX4D oder Metashape das Dachdeckerhandwerk digitalisieren.
Die präzise Vermessung von Dachflächen ist ein Kernprozess des modernen Dachdeckerhandwerks. Mit der fortschreitenden Digitalisierung und dem Engpass an Fachkräften verschiebt sich der Schwerpunkt von manuellen Messungen hin zu datengetriebenen, reproduzierbaren Verfahren aus der Luft. Besonders Systeme unter 250 g ermöglichen heute die flächendeckende Erfassung komplexer Dachgeometrien bei geringem regulatorischem Aufwand und mit einer Genauigkeit, die analoge Methoden in Zeit, Sicherheit und Nachvollziehbarkeit übertrifft. Statt eines personallastigen Aufmaßes genügt eine geschulte Person mit einer leichten Drohne und der passenden Auswertungssoftware. Das Ergebnis ist ein digitales Dachmodell, das unmittelbar für PV-Planung, Aufmaß, 3D-Modellierung, wiederkehrende Inspektionen und chronologische Baudokumentation genutzt werden kann.
Konventionelle Vermessung setzt Leitern, Gerüste und Handmessmittel voraus und erzeugt neben Zeit- und Unfallrisiken häufig Medienbrüche. Drohnenbasierte Verfahren erfassen das Objekt in Minuten vollständig und erzeugen eine lückenlose Datenspur. Aus überlappenden Luftbildern entstehen per Photogrammetrie metrisch korrekte Orthofotos, Punktwolken und 3D-Meshes, die sich ohne Umwege in CAD- und BIM-Workflows integrieren lassen. Vermessung ist damit kein isolierter Arbeitsschritt mehr, sondern ein skalierbarer Prozessbaustein über den gesamten Bau- und Lebenszyklus hinweg.
Wie funktioniert Dachaufmaß mit Drohne?
Die Mission beginnt mit einem strukturierten Flug. Die Drohne folgt automatisierten Routen, typischerweise in einem orthogonalen Raster für die Dachflächen und ergänzenden spiralförmigen oder schrägen Orbitalflügen für Traufen, Gauben und Attiken. Währenddessen entstehen hochauflösende, stark überlappende Bilder aus verschiedenen Winkeln. Diese Redundanz ist die Grundlage für die spätere Rekonstruktion.
In der Auswertung erkennt die Photogrammetriesoftware korrespondierende Bildpunkte und berechnet über Triangulation deren räumliche Lage. Aus tausenden solcher Messpunkte entsteht eine dichte Punktwolke, daraus ein texturiertes 3D-Modell sowie georeferenzierte Orthofotos. Die Modelle liefern belastbare Längen-, Flächen- und Volumenwerte und können als DXF, DWG, IFC, LandXML oder LAS exportiert werden. So fließen die Ergebnisse direkt in CAD, AVA, Statik oder PV-Auslegung ein und stehen für Wiederholflüge als konsistente Vergleichsbasis zur Verfügung.
Für Betriebe bedeutet das: schnelleres Aufmaß, präzisere Angebote, weniger Nachträge. Bei typischen Einfamilienhäusern liegt die reine Flugzeit häufig im Minutenbereich; die Verarbeitung läuft weitgehend automatisiert. Wiederholflüge entlang identischer Routen ermöglichen eine objektive Zustandschronik für Wartungsverträge oder Schadensgutachten. Gleichzeitig steigt die Arbeitssicherheit, weil gefährliche Aufstiege entfallen und die Dokumentation revisionsfest digital vorliegt.
Geeignete Drohnen in der < 250g-Klasse
Im dicht besiedelten (städtischen) Gebieten ist die < 250g-Klasse operativ attraktiv, weil sie regulatorische Hürden reduziert und Einsätze in der Nähe und über unbeteiligter Personen erleichtert. Modelle wie beispielsweise die DJI Mini 4 Pro liefern die für Vermessung nötige Bildqualität und unterstützen automatisierte Flugmuster, ohne die Beschaffungs- und Schulungsaufwände explodieren zu lassen. Entscheidend ist weniger das Modell als die saubere Missionsplanung, die Bildqualität und eine professionelle, wiederholbare Auswertung.
Software-Ökosystem: von All-in-One bis Spezialisten
Für die Auswertung stehen unterschiedliche Ansätze zur Verfügung. Plattformen wie Air Team kombinieren missionsgeführte Bildaufnahme mit cloudbasierter Triangulation und liefern schnell nutzbare Orthofotos, Punktwolken und Flächenmaße – ideal, wenn ein durchgängiger Workflow ohne lokale Rechenlast gefragt ist. Ähnliche All-in-One-Ansätze bieten beispielsweise DroneDeploy oder PIX4Dcloud, die zusätzlich Berichts- und Kollaborationsfunktionen bereitstellen. Wer maximalen Einfluss auf die Rekonstruktion möchte, setzt auf Desktop-Suiten wie Agisoft Metashape oder RealityCapture und integriert die Ergebnisse anschließend in CAD/BIM. Für spezifische Anwendungsfälle des Dachgewerks existieren zudem Mess- und Angebotslösungen wie HOVER, RoofSnap oder Roofr, die Geometriedaten in Angebots- und Materialkalkulationen überführen. Die Wahl hängt vom Zielprozess ab: schnelle Angebotsfähigkeit in der Cloud, hochpräzises Bestandsmodell auf dem eigenen Rechner oder eine Kombination aus beidem.
Recht, Qualität, Integration
Rechtskonforme Einsätze setzen eine saubere Missionsplanung, eine fundierte Einordnung der Betriebskategorie sowie die Beachtung lokaler Vorgaben voraus. Auf der Qualitätsseite gilt: konstante Flughöhen, ausreichende Überlappung, geeignete Belichtungszeiten und, wo nötig, Bodenreferenzen oder Kontrollmaße garantieren belastbare Ergebnisse. Der geschäftliche Mehrwert entsteht letztlich in der Integration: Wenn Orthofotos und Maße ohne Reibungsverluste in Bestandspläne, Leistungsverzeichnisse, PV-Planung oder Wartungsdokumentation fließen, wird aus der Drohne ein produktives Wertschöpfungswerkzeug statt einer Inseltechnologie.
Noch unsicher?
Die Technologie bietet klares Potenzial, wirft aber berechtigterweise Fragen zur rechtlichen Einordnung, zu Qualitätsstandards und zur Auswahl eines passenden Software-Stacks auf. HEXBEE unterstützt bei der Planung, Genehmigung und Umsetzung professioneller Dachvermessungen – von der Auswahl einer geeigneten < 250-g-Drohne über die Einrichtung automatisierter Flugmuster bis zur Einführung eines durchgängigen Auswertungs- und Dokumentationsprozesses mit Lösungen wie Air Team, DroneDeploy, PIX4D, Metashape oder RealityCapture. Ziel ist ein sicherer, effizienter und wirtschaftlicher Betrieb, dessen Ergebnisse sich nahtlos in Ihre bestehenden Systeme einfügen.